Vor der Geburt
Befolgen Sie diese sechs Schritte für eine gute Mundgesundheit:
- Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, gehen Sie rechtzeitig vor Schwangerschaftsbeginn zum Zahnarzt, zur Kontrolluntersuchung – besonders im Hinblick auf das Zahnfleisch und den Zahnhalteapparat. Sollten Sie eine Entzündung des Zahnhalteapparates haben, ist es angebracht diese vor Schwangerschaftsbeginn zu behandeln. Eine Parodontitis erhöht nämlich das Risiko für Frühgeborene mit niedrigem Geburtsgewicht um das 7-fache.
- Auch wenn Sie schon schwanger sind, ist eine zahnärztliche Kontrolluntersuchung angebracht. Lassen Sie Ihre Zähne reinigen und kontrollieren. Zahnmedizinisch notwendige Behandlungen sollten dann auf das 2. Schwangerschaftsdrittel verschoben werde. Hierzu gehören die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen wie auch eine notwendige Kariestherapie. Einige Zahnärzte arbeiten nach dem Prinzip der „full mouth disinfektion“. Das bedeutet, dass die Anzahl der Keine im Mund auf ein möglichst niedriges Niveau herabgesetzt wird, damit z.B. Karieskeime nach der Entbindung nicht von der Mutter auf das Kind übertragen werden. In diesem Zusammenhang ist es auch verständlich, warum auch der Vater oder andere zukünftige Betreuungspersonen eine gesunde und möglichst keimarme Mundhöhle haben sollten und ebenso zum Zahnarzt gehen sollten.
- Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich. Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich mit einer Fluoridzahncreme. Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste. Platzieren Sie die Borsten der Zahnbürste immer im Übergangsbereich von Zähnen und Zahnfleisch. Hier beginnen Zahnfleischerkrankungen zuerst.
- Verwenden Sie täglich Zahnseide zur Reinigung der Zahnzwischenräume, wo die Zahnbürste nicht hinkommt.
- Begrenzen Sie die Anzahl zucker- oder stärkehaltiger Zwischenmahlzeiten pro Tag. Süße oder stärkehaltige Zwischenmahlzeiten können zu "Säureattacken" führen, die durch Plaquebakterien ausgelöst werden. Diese Säureangriffe können dann zu Karies führen. Achten Sie auch auf zuckerhaltige Getränke.
- Nutzen Sie die Schwangeren-Vorsorgeuntersuchung. Befolgen Sie den Rat Ihres Gynäkologen. Halten Sie sich an den Rat, wenn Ihnen die Einnahme von Mineral- und Vitaminpräparaten empfohlen wird. Dies ist wichtig für Ihre Gesundheit und die Ihres Babys.
Für Kinder im Alter von 0-6 Monate
Babys brauchen gesunde Zähne zum Essen, Sprechen und Lachen. Die ersten Milchzähne brechen in der Regel ab dem 6. Lebensmonat in die Mundhöhle durch. Und in dieser Zeit werden schon die ersten Gewohnheiten etabliert, die das weitere Leben Ihres Kindes prägen werden. Hier folgen nun einige Tipps, die Ihnen helfen sollen, das Lächeln Ihres Babys zu bewahren.
- Beginnen Sie mit dem Zähneputzen schon ab dem ersten Zähnchen – und zwar einmal täglich mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpaste.
- Vermeiden Sie es Ihr Baby mit einer Saugerflasche ins Bett zu bringen, die mit Milch, Fruchtsäften und gesüßten Tees gefüllt sind.
Das Baby mit einer so gefüllten Flasche ins Bett zu bringen, kann Karies verursachen. Falls Sie stillen, vermeiden Sie ein Dauernuckeln Ihres Babys. Jede Flüssigkeit außer Wasser – sogar Muttermilch und Fruchtsaft – kann zu Karies führen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Baby braucht beim Schlafen etwas zum Nuckeln, versuchen Sie es mit einem Schnuller oder einer Wasserflasche. - Achten Sie auch auf Ihre eigene Mundgesundheit. Die jüngste Forschung zeigt, dass Sie kariesverursachende Keime auf Ihr Baby übertragen können, sobald das Baby Zähne hat. Dies kann beim Probieren der Babynahrung passieren oder wenn das Baby Ihnen seine Finger in den Mund steckt. Zahnlöcher ohne Füllungen erhöhen die Gefahr zur Übertragung dieser Keime, deshalb sollte auch bei den Betreuungspersonen jede Karies so schnell wie möglich behandelt werden!
Frühkindlicher Karies vorbeugen
Frühkindliche Karies ist eine ernstzunehmende Zahnerkrankung. Die Folgen dieser Erkrankung sind Karies, Schmerzen, frühzeitiger Zahnverlust, Sprachprobleme und oft soziale Ausgrenzung und damit ein geringes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.
Frühkindliche Karies ist vermeidbar. Hier ein paar Tipps:
- Vermeiden Sie es Ihr Baby mit einer Saugerflasche ins Bett zu bringen und vermeiden Sie ein Dauernuckeln Ihres Babys.
- Wasser ist die einzige Flüssigkeit, die nicht gefährlich für die Zähne Ihres Babys ist.
6-18 Monate
Hier folgen nun 4 Tipps, die es Ihnen ermöglichen, das Lächeln Ihres Babys zu bewahren.
- Wenn Ihr Baby zwischen 6 und 12 Monaten ist, beginnen Sie mit der Verwendung einer Trinklerntasse. Sobald Ihr Baby nach Ihrem Schmuck greift und selbständig Spielzeug hält, ist es Zeit für die Einführung einer Trinklerntasse. Zunächst wird sicher tüchtig gekleckert, aber bleiben Sie dennoch dabei. Ihr Baby wird begeistert sein, diese neue Fähigkeit zu erlernen!
- Vermeiden Sie, dass ihr Baby mit einer Flasche umher läuft. Dauerndes Nuckeln an der Flasche kann zu schweren Zahnschäden führen, bekannt als “Frühkindliche Karies”.
- Reinigen Sie die Zähne Ihres Babys täglich. Wenn die Zähne im Alter von etwa 6 Monaten durchbrechen, sollten Sie sie täglich mit einer weichen, Babyzahnbürste und Fluoridzahnpaste mit kindgerechtem Fluoridgehalt reinigen. Am besten ist es, sich dazu hinzusetzen und das Baby auf dem Arm zu halten. Prüfen Sie die Zähne Ihres Babys auf Karies. Heben Sie die Lippe des Babys und betrachten Sie die Zähne. Sehen Sie braune Stellen oder kreidig weiße Flecken, machen Sie einen Termin mit Ihrem Zahnarzt.
- Besuchen Sie den Zahnarzt. Sobald Ihr Baby seinen zweiten Geburtstag erreicht hat, ist es an der Zeit für den ersten Zahnarztbesuch!
18-24 Monate
Hier folgen nun 2 wichtige Tipps, die es Ihnen ermöglichen, das Lächeln Ihres Kleinkindes zu bewahren.
- Begrenzen Sie die Anzahl der Zwischenmahlzeiten, die Ihr Kleinkind pro Tag zu sich nimmt. Geben Sie Ihrem Kind keine Limonade, Süßigkeiten oder andere kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Chips oder Cracker, Ketchup. Diese Zwischenmahlzeiten können Karies verursachen.
- Vermeiden Sie permanentes Naschen. Jedes Mal, wenn Ihr Kind Süßigkeiten oder stärkehaltige Lebensmittel zu sich nimmt, erfolgt eine „Säureattacke“ auf die Zähne. Je mehr „Säureattacken“, desto mehr Karies. Süßigkeiten oder Naschereien gibt es am Besten im Rahmen der Hauptmahlzeiten z.B. als Nachtisch.
Liste der Zwischenmahlzeiten für gesunde Zähne
Geben Sie Ihrem Kind Liebe mit zahngesunden Zwischenmahlzeiten.
- Früchte
- Gemüse
- Belegte Brote
- Cerealien mit Milch
- Käse
- Joghurt
- Milch
- Säfte ohne Zuckerzusatz
Begrenzen Sie die Nascherei auf 2-3 pro Tag.
2 . Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich. Putzen Sie die Zähne Ihres Kleinkindes nach dem Frühstück und vor dem Zubettgehen. Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste in kindgerechter Größe zum Säubern von Zähnen und Zahnfleisch. Verwenden Sie eine erbsengroße Menge Fluoridzahncreme. Da sich die Empfehlungen für den Fluoridgehalt von Zahnpasten, die von Kindern verwendet werden sollen voraussichtlich bald ändern könnten, fragen Sie bei Ihrem Zahnarzt nach den neuesten Empfehlungen. Da kleine Kinder – etwa bis zum Alter von 3 Jahren Zahnpasten noch nicht ausspucken können und den entstehenden Zahnpastenschaum komplett herunterschlucken, ist es wichtig eine richtige Balance zwischen Fluoridgehalt und verwendeter Zahnpasten Menge zu haben. Es muss ebenso berücksichtigt werden, ob Ihr Kind Fluoridtabletten erhält oder ob andere Formen der Fluoridprohylaxe z.B. in Form von fluoridiertem Speisesalz in der Familie genutzt werden.
Ihr Kind darf zwar üben, seine Zähne selbst zu putzen, aber Sie müssen es dennoch unterstützen. Wenn Ihr Kind mit dem Putzen fertig ist, sollten Sie noch einmal nachputzen. Die meisten Kinder putzen ihre Zähne bis zum Alter von 10 Jahren nicht richtig.
3. Denken Sie daran – der Zahnarzt ist Ihr Partner! Nach der ersten Kontrolluntersuchung ab dem dritten Lebensjahr, sollten Sie den Zahnarzt regelmäßig aufsuchen. Vor Ihrem Termin, sollten Sie „Zahnarzt“ mit Ihrem Kind spielen. Verwenden Sie eine Taschenlampe und einen Spiegel und zählen Sie Ihre Zähne und die Ihres Kindes. Lesen Sie Ihrem Kind Bücher über den Zahnarztbesuch vor. Erinnern Sie Ihr Kind an das, was bei der zahnärztlichen Kontrolle gemacht wird. Sie können z.B. sagen: “Der Zahnarzt möchte Dich wieder sehen und sich Deine Zähnen anschauen!” Vermitteln Sie dabei ein positives Bild.